Die nuklearen Noteinsatzpläne werden weiterhin erprobt, auch während der COVID-Krise

Trotz der besonderen Umstände im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Gesundheitskrise werden die Krisenübungen in großen Nuklearanlagen weiterhin durchgeführt. Die verschiedenen Teilnehmergruppen organisieren sich, um sicherzustellen, dass diese Übungen ordnungsgemäß ablaufen, wenn auch in eingeschränktem Format.

Die Föderalagentur für Nuklearkontrolle (FANK), die Betreiber der Nuklearanlagen und das Nationale Krisenzentrum setzen alles daran, die Erprobung der Noteinsatzpläne fortzuführen: Es ist nach wie vor wichtig, auf mögliche radiologische Krisen vorbereitet zu sein, daher ist es unerlässlich, sich auf die Situation einzustellen. Die gegenwärtige Situation darf die FANK nicht daran hindern, ihren Auftrag zu erfüllen: den Schutz der Bevölkerung, der Arbeitnehmer und der Umwelt vor den Gefahren ionisierender Strahlung zu gewährleisten.

In den Monaten September und Oktober fanden im Krisenraum der FANK einige Übungen statt:



14. September: Krisenübung für die kerntechnische Anlage Doel, betrieben von ENGIE Electrabel
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8. Oktober: Krisenübung für die kerntechnische Anlage Fleurus, betrieben vom Landesinstitut für Radioelemente (IRE)

Zum einen sollte überprüft werden, ob die Bewertungsstelle (CELEVAL) und die Messstelle (CELMES) die Krise unter Berücksichtigung der geltenden COVID-Maßnahmen aus dem Krisenraum der FANK heraus bewältigen könnten. Zum anderen wurde eine Konfiguration getestet, bei der eine Reihe von Teilnehmern vor Ort war und eine weitere Gruppe aus der Ferne an den Übungen teilnahm.

Insgesamt wurden diese Ziele erreicht, und die simulierten Störfälle wurden wirksam bewältigt. Bei der ersten Übung für Doel wurden jedoch Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert, die während der Übung für das IRE umgesetzt wurden. Insbesondere wurde der Einsatz neuer Instrumente wie Microsoft Teams im Krisenmanagement verfeinert. So konnte beispielsweise der Informationsfluss von den aus der Ferne teilnehmenden Personen zu den Teilnehmern im Krisenraum verbessert werden. Aus diesen Erfahrungen lassen sich auch Lehren für die Zukunft ziehen, denn Krisenmanagement aus der Ferne kann in realen Situationen Zeit sparen.

Innerhalb der Koordinationsgruppen der beiden Stellen – und in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Krisenzentrum – wird eine eingehendere Analyse erfolgen, um festzustellen, welche Lehren aus diesen beiden Übungen mittelfristig in das Krisenmanagement in normalen Zeiten einfließen sollen. Diese Evaluierung ist Teil einer kontinuierlichen Verbesserung der Noteinsatzpläne auf föderaler Ebene.

Fotos: ©AFCN-FANC