Veröffentlichung des jährlichen Überwachungsberichts der FANK

Die Föderalagentur für Nuklearkontrolle überwacht die radioaktiven Ableitungen von großen Nuklearstandorten in Belgien und misst die Radioaktivitätswerte in der Umwelt. Auf diese Weise schützt sie die Bevölkerung, die Arbeitnehmer und die Umwelt vor den Gefahren ionisierender Strahlung. Die im Laufe des Jahres 2020 durchgeführten Messungen ergaben keine besonderen Probleme. Die FANK hat die Messungen in ihrem jährlichen Überwachungsbericht veröffentlicht und hat sich bei dieser Ausgabe des Berichts bemüht, klare Informationen zu liefern, auch für Personen, die keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben. 

Radioaktivität ist natürlicherweise überall vorhanden, im menschlichen Körper und in allem, was uns umgibt. Darüber hinaus kann Radioaktivität auch durch menschliche Aktivitäten entstehen, z. B. durch radiologische Anwendungen in der Nuklearmedizin oder durch den Betrieb von Kernreaktoren. Die FANK überwacht die großen Nuklearstandorte und die Menge der radioaktiven Stoffe, die sie gemäß ihrer Genehmigung in die Umwelt ableiten dürfen. Darüber hinaus kontrolliert die FANK landesweit den Gehalt an künstlicher und natürlicher Radioaktivität in der Luft, im Regen, in Oberflächengewässern und im Trinkwasser, in Böden und Sedimenten von Flüssen, in der Küstenregion und in Lebensmitteln. Auf diese Weise wird zudem nochmals geprüft, ob eventuelle radioaktive Ableitungen keine Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt haben.

Ionisierende Strahlung ist unsichtbar. Man kann sie auch nicht riechen, fühlen oder hören. Man kann sie nur messen. Die FANK setzt für ihre radiologische Überwachung zwei Methoden ein: kontinuierliche Messung der lokalen Umweltradioaktivität über das automatische TELERAD-Netz* und gezielte Überwachung durch Messungen und Probenahmen vor Ort. Darüber hinaus müssen die Betreiber großer kerntechnischer Anlagen ihre radioaktiven Ableitungen überwachen und der FANK monatlich Bericht erstatten.

Die Messungen im Jahr 2020 ergaben keine besonderen Probleme auf belgischem Staatsgebiet. Das Hauptaugenmerk liegt nach wie vor auf den bekannten Standorten mit historischer radioaktiver Kontamination, insbesondere in der Region Kempen. An diesen Standorten sorgt die FANK für eine zusätzliche Überwachung und sucht gemeinsam mit allen Beteiligten aktiv nach nachhaltigen Lösungen.

Konzentration auf Trends und Schlussfolgerungen

Der radiologische Überwachungsbericht wurde in diesem Jahr konzeptionell überarbeitet und kombiniert nun die Ergebnisse der Umweltüberwachung durch die FANK mit den Daten über die Ableitungen der großen kerntechnischen Standorte in unserem Land. Diese Informationen waren früher auf verschiedene getrennte Berichte verteilt. Dieser neue umfassende Bericht konzentriert sich auf Trends und Schlussfolgerungen und verbindet die verschiedenen Bereiche, in denen die FANK tätig ist. Dadurch wird der neue Bericht für alle zugänglicher, auch für Menschen, die keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben. Wer noch mehr Details und die genauen Messergebnisse nachlesen möchte, findet diese nun in einem separaten Anhang.

* Wichtige Nuklearstandorte in Belgien: die Kernkraftwerke Tihange und Doel, das IRE in Fleurus (Nationales Institut für Radioelemente - Herstellung von Isotopen, hauptsächlich für medizinische Anwendungen), SCK CEN in Mol (Forschungszentrum), JRC-Geel (Gemeinsame Forschungsstelle in Geel - Forschungszentrum der Europäischen Kommission) und Belgoprocess in Mol/Dessel (Aufbereitung und Lagerung von Nuklearabfällen).
** Das TELERAD-Netz ist ein automatisches Fernmessnetz für Radioaktivität auf belgischem Staatsgebiet.. Es besteht aus 254 Stationen, die kontinuierlich die Radioaktivität in der Luft und in Flüssen messen. Die Messstationen sind über das gesamte Staatsgebiet verteilt. Die Messstationen sind mit einem zentralen System verbunden, das bei Überschreitung eines Schwellenwerts für Radioaktivität automatisch eine Warnung ausgibt. www.telerad.be.

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